Alles ist im Wandel. Vor 30 Jahren konnte ich nach den Kranichen die Jahresuhr stellen. März war es, wenn sie lauthals ihre Reviere markierten. Der 3. Februar. Ich habe Wolfskot mit einem unverdauten Zahn gefunden. Damwild hat mich von ferne geflüchtet. Bin auf dem Heimweg. Da rufen mich vom Biberteich Kraniche. Kurzes Zögern, dann überlege ich mir einen Weg mit der besten Deckung. Gar nicht leicht zwischen all den gestürzten Bäumen. Immer wieder stehe ich, suche mit dem Fernglas die silbernen Tiere. Sollten sie mich zuerst entdecken, zwei, drei Rufe, ihre Schwingen öffnen sich und empört weiterrufendrauscht das Duo von dannen. Heute nicht. Sie scheinen müde, ihr Federkleid flattert im Wind, Kopf hinter dem Flügel, der andere wacht. Noch über eine gestürzte Kiefer mit grünen Nadeln, die mich leidlich decken. Eine Position am Stamm für die Kamera gesucht und los. Irgendetwas passt nicht. Sie recken ihre Köpfe und rufen. Sie haben mich entdeckt, können mich getarnt nicht einordnen. Behutsam schleiche ich gedeckt von einer Buche zurück. Behutsam, das Zauberwort. Ich schaffe es, sie über mich im Unklaren zu lassen. Sie rufen weiter, steigen aber nicht auf. So soll das sein. Herzlich willkommen und, schöne Kinder!