„Ohne Wald möchte ich nicht leben.“ Dieser impulsive Satz, gefallen im Gespräch mit meiner Kräuterfrau, umreißt die Bedeutung des Waldes für mein Leben. Von Kind an hat es mich in die grünen Hallen gezogen. Viele Begegnungen haben unser Band gefestigt. Bald war klar, ich studiere Forstwissenschaft. „Ohne Wald möchte ich nicht leben.“ Die Zeiten ändern sich. Wald ist stets dynamisch, doch jetzt treibt ihn der Klimawandel um. Jahr um Jahr verbringe ich viel Zeit im Wald. Überlasse mich seinem Zauber. Erlebe bei jedem Gang Neues über ihn. Über mich. Die letzten Jahre schwarzer Schleier über uns. Dort, wo ich lebe, sterben auf Rücken, Kuppen, leichten Böden unzählige Bäume. Schwarz- und Waldkiefern, Rotbuchen, Eichen, Flatterulmen, Berg- und Spitzahorne, Eschen, Fichten sowieso. Zeitenschreiber, weil ich darüber berichte. Weil ich nicht schweigend zusehe, wie meine Wälder im Klimawandel verbrennen. Weil der Wald eine Stimme braucht, viele Stimmen. Um endlich gehört zu werden.