Sie versuchen es erst eine ganze Weile durch Stolzieren, Rufen, Zeigen der großen Schwungfedern. Bleiben trotzdem beide Paare in einem Revier, kommt es zum Kampf um den Brutplatz. In diesem Fall wird das unterlegene Paar rechtzeitig das Weite und dort einen anderen Brutplatz suchen.
Kraniche besetzen im ausgehenden Februar Reviere. Erheben zwei Paare Anspruch auf ein Revier, kommt es zum blutigen Kampf, manchmal mit tödlichem Ende. Zuvor wird stolziert, gerufen, werden Federn geputzt und manchmal setzt sich ein Kranich hin um zu zeigen, „Du kannst mir gar nichts.“ All dies zeigt das Video vom 22.2.2025.
Auf der Oder treibt dünnes Eis, taucht unter, wieder auf, wirkt fast lebendiger als das Paar Haubentaucher. Die Binnengewässer sind vereist, gut, dass der Tisch in der Oder noch kalt gedeckt ist.
Wenn ein Brett am Himmel kreist, weiß ich: Seeadler. 2,40 m Schwingenbreite. Gute Thermik. Keine Bewegung. Balzzeit. Gelegentlich ihr hohes „Kichern“, das so wenig zu diesem Luftriesen zu passen scheint. „Gute Brut, schöne Kinder, ein glückliches Jahr,“ flechten sich entspannt Grüße in die Höhe.
Rund 200 Höckerschwäne laben sich Tage und Wochen am „tiefgekühlten“ Raps in der Nationalparkregion Unteres Odertal. Hier geht es schon darum, anderen Männchen gegenüber Stärke zu demonstrieren, mit hochgestellten Flügeln die eigene Silhouette zu vergrößern und Partnerinnen zu beeindrucken. Die grauen Vögel sind Jungtiere vom letzten Jahr. Die eleganteren Singschwäne mit dem gelb-schwarzen Schnabel und gerade gerecktem Schwanenhals habe ich vergeblich gesucht. Sind sie vielleicht schon auf Ihren Wegen in Brutgebiete im Osten und Norden?
So ganz trauen die Damhirsche dem Waldfrieden nicht. Gut so, Wölfe sind unterwegs. Rechts wohl die beiden Mütter, links die Kälber. Nachdem wir uns eine Weile gegenüber standen, haben sie sich entspannt in eine benachbarte Kiefernschonung verzogen. Ich bin so leise wie möglich den Weg zurück gegangen, den ich kam. Respekt vor allen Geschöpfen ist in der Natur die vielleicht wichtigste Eigenschaft.
Früher November, der erste Nachtfrost ist angekündigt. Ob Kraniche das spüren? Jedenfalls ist der blaue Vormittagshimmel von ziehenden Kranichen erfüllt. Sie lassen sich von der Thermik auf die gewünschte Höhe tragen, dann ab nach Südwesten, Richtung Spanien. Bei guten Winden und Nonstopflug sind sie nach 36 Stunden über den Pyrenäen. Gute Reise und, Vorfreude statt Abschiedsschmerz, bis Februar!!!
Die Oder führt Hochwasser. Das überflutete Land bietet Flachwasser. Fische finden hier strömungsarme Ruhezonen, vermeintlich. Legionen von Kormoranen bringen bei ihrer gemeinschaftlichen Jagd im Flachwasser dasselbe zum Kochen. Die gute Nachricht: Nach der Oderkatastrophe 2022 schwimmen wieder Fische …
Heute morgen, die Oder. Viele Kormorane, Silberreiher, die Überflutungsbereiche scheinen gut mit Ruhe suchenden Fischen gefüllt. Viel Wasser, rasch fließend, gefühlt mehr als 2010. Ein Gefühl von Wildheit, Kraft. Bedrohung diesmal nicht. Das war bei der Oderflut anders. Zu 1997 fehlen bestimmt noch fünf Meter oder mehr. Gut so. Gut auch, dass die Oder vorübergehend wild ist. Ganz normal. Wäre doch ein Ansatz. ihr wieder ihren Raum zu geben.
Wenn die Kraniche im letzten Abendlicht zu ihren Schlafgewässern gleiten, ist die berührende Eleganz dieser großen Schwingen im Scherenschnitt präsent. Sie fressen sich Vorräte an, um in den nächsten Wochen häufig Nonstop in die Estremadura Spaniens oder weitere Überwinterungsgebiete in Spanien und Frankreich zu gleiten. Ich wünsche gute Luftströmungen und klar, bis zum nächsten Februar …