DamhirschHochzeit

Im Oktober beginnt die Brunft der Damhirsche. In der Uckermark jagen zahlreiche Wölfe. Ob dies ein Grund für die lange „stumme“ Brunft ist? Jetzt rufen sie an ihren traditionellen Plätzen. Erkennbar an in den Boden gescharrten Mulden, den Brunftkuhlen. Mögen im kommenden Mai und Juni viele Kälber das grüne Licht der Wälder erblicken, mögen sie ein wildes Leben genießen.

StorchenFutter

Im Nationalpark Unteres Odertal werden die Wiesen spät im Jahr gemäht. Alt- und Jungstörche genießen vor dem kräftezehrenden Flug über die Sahara den reich gedeckten Tisch. Das Frühjahr war feucht und so scheint es seit langem wieder ein gutes Storchenjahr zu werden. Auch diese wunderbaren Vögel leiden unter den dürren heißen Jahren.

Biber-ZOOM

So nah bin ich einem Biber noch nie gekommen. Ich stehe getarnt auf einem dicken gefallenen Buchenstamm, bewegungslos – er taxiert mich eine ganze Weile, Minuten, jetzt bloss keine Bewegung, dann verlässt er direkt unter mir das Wasser und knabbert Blätter des Bergahorn. Irgendwie, sein sechster Sinn, wird es ihm unheimlich und er verschwindet wieder entspannt in seinem Wasserreich. Nicht einmal seine Kelle klatscht beim Abtauchen auf das Wasser, das bibereigene Warnsignal. Wegen Begegnungen wie dieser liebe ich „meinen“ Wald immer neu …

KranichRuf

Mir geht jedes Mal das Herz über, wenn die Kraniche aus dem Süden heimkehren und ausgelassen dem Frühling entgegen trompeten. Er mag sich noch etwas zieren, doch die Sonne wärmt bereits und nicht mehr lange, dann folgen die ersten Blüten ihrem Werben… Nicht verpassen!

EulenSchaukel

Waldohreulen finden sich den Winter über zu Schlafgemeinschaften zusammen. Dazu benötigen sie möglichst blickdichte Bäume – gar nicht so einfach in unseren Dürrejahren – und jede Menge Wühlmäuse. Ihre Schlafplätze erkennt man an den ausgewürgten mausgrauen Gewöllen am Boden, einen Zentimeter dick und zwei bis drei lang. Wer ein Gewölle „seziert“, entdeckt zwischen all den Mäusehaaren viele Knochen.

KunterBunt

Distelfinken sind vielleicht meine Lieblingsvögel. Zumal ich früher dachte, überall in der Welt seien die Vögel bunter. Ich mag auch die Geschichte, wie er zu seinem Namen kam. Als Gott sämtlichen Vögeln Farben geschenkt hatte, kam der Stieglitz, todtraurig, dass er vergessen wurde. Nun, Gott hat aus sämtlichen Farbkannen die Reste getupft und dem Vogel sein kunterbuntes Gewand geschenkt, bis hin zum roten Klecks mitten ins Gesicht …

SpeerFischer

Silberreiher sind in den letzten Jahrzehnten aus Süden und Osten in den Nationalpark Unteres Odertal eingeflogen. Ein Brutnachweis, ihre Nester liegen in dichten Schilfwäldern, fehlt noch. Gerade im Herbst und Winter leben sie in größeren Scharen im Nationalpark. Beim herbstlichen Abfischen der extensiv genutzten Karpfenteiche sammeln sich bis zu 100 dieser weithin weiß leuchtenden Vögel. Silber kann ich an ihnen nicht erkennen, aber vielleicht ist es wie bei Menschen: Die wahren Schätze liegen häufig im Verborgenen und es benötigt Zeit, sie zu entdecken.

https://youtu.be/2x0A2OwhlWY

GansViel

Die Luft kocht, wenn tausende Gänse gleichzeitig aufsteigen. Ein unvorsichtiger Mensch, ein patrouillierender Seeadler, ein sich anschleichender Fuchs mögen die Ursache sein. Schnell haben sie sich zu ihren Flugformationen gefunden, einem „V“, einem „L“, und empört schimpfend geht es zu einem nächsten, vermeintlich sichereren Futterplatz. Die Gänsescharen, später die Singschwäne, schenken unserem Winterhalbjahr einen charakteristischen Klang.

Rotes-C

Gerade geschlüpft, der leuchtende Schuppenmantel noch unversehrt, Oktobersonne auf Pflaumenrinde genießen, jeder Tag könnte der letzte sein, dann rasch in einem Versteck Frostschutzmittel in die Adern pumpen, 5 oder 6 Monate verträumen, Frühlingssonne herbeisehnen und endlich, endlich aufwachen, fliegen, eine neue Generation zu gründen: C-Falter. Seinen Namen hat der kühn geformte Sonnentanker von einem weißen „c“ auf der dunklen Flügelunterseite. Während „Allerweltsarten“ wie Pfauenauge bei uns in Nordbrandenburg seltener geworden sind, scheint der C-Falter mit der Dürre besser klarzukommen. Das mag am Hopfen liegen, einer der Profiteure des Klimawandels und Raupennahrung dieses Edelfalters. Seine Raupen dinieren ebenso gerne an Brennesseln, wie so viele andere Schmetterlingsarten auch. Hier denke ich stets an den Spruch einer Freundin: Wer Schmetterlinge mag, muss Brennesseln lieben…“

ZugTag

Gestern einer dieser magischen Tage. Von morgens bis abends klingende Kranichrufe vom septemberklaren Himmel. So hoch, dass die Augen mühsam suchen. Hier ein fliegendes „V, dort eine Gruppe, die sich noch höher in das Blau schreibt, dort zwei Scharen, die sich im Flug zu einer finden, bis der sanfte Ostwind ihnen frischen Schwung Richtung Winterquartier, gerne in der spanischen Extremadura, verleiht. Kostbare Kranichtage im Herbst.

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