Motorsägen zwischen Nachtigallen. Die Stadt Schwedt hat Fakten schaffen lassen. Am Kanalufer direkt an der Brücke Alt-Galow haben Baumfäller auf einer Länge von rund 100 Metern zahlreiche Weiden gefällt. Alt und jung, angeschlagen und gesund. Begründung: Verkehrssicherungspflicht. Mitten in der Brutperiode von Vögeln. Fällen von Bäumen in dieser Diemension für Bürger nur möglich, wenn Gefahr im Verzug ist. Das war hier bestenfalls für einige der Fall. Der im Video gefällte symbolisiert mit seinem makellos hellen Holz Gesundheit pur. Keine 5 Meter von der Grenze des Nationalparks – dem direkt angrenzenden Kanalufer, entfernt. Die untere Naturschutzbehörde beim Landkreis Uckermark hat dies laut Aussagen des Ausführenden gestattet. Ebenso die Verwaltung des Nationalparks Unteres Odertal. (Nachtrag: Die Nachfrage bei der Verwaltung des Nationalparkes hat ergeben, dass die Verwaltung an dieser Aktion nicht beteiligt wurde, da der Fällort außerhalb ihres Gebietes liegt. Für die Untere Naturschutzbehörde gilt das nicht.)

Keiner von diesen Institutionen, der die Anwohner vorab informiert hat. Keiner, der die Arbeiten begleitet hat, um fragende Bürger zu informieren. Das mussten die Baumfäller übernehmen. Häufig sägen sie nach eigener Aussage zum Erhalt der Verkehrssicherungspflicht einfach Äste ab, die instabil scheinen. Klar, dass auch ein instabiler Baum weichen muss. Dies anhand eines Gutachtens eines Baumgutachters. Das es auch anders geht, zeigen die Verantwortlichen.

Am Rande: Im Land Brandenburg haben 11 Landkreise eine Satzung oder Verordnung zum Schutz der Bäume. Der Landkreis Uckermark gehört zu den dreien, die ohne Auskommen.