In unseren Wäldern leben sooo viele Rehe. In einigen Gebieten werden 20 Rehe und mehr pro 1 Quadratkilometer geschossen. Jahr für Jahr, ohne dass die Bestände zurück gehen. Der Hintergund: Rehe knabbern am liebsten Energieriegel, im Wald sind das Baumknospen. Wenn die Knospen von Jungbäumen jedes Jahr verspeist werden, haben diese Probleme, groß zu werden. Im Wald sehen wir Menschen Rehe selten, weil sie einfach sehr scheu sind und wache Sinne besitzen. Mai ist die Zeit, in denen sie ihre Kitze setzen. Sollten sie eins verlassen finden, Hände weg. Die Mutter – Ricke – kommt nur zum Säugen. Riecht das Kitz nach Menschenhänden, die es gestreichelt haben, wird es verlassen und verhungert.
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Früher dachte ich, Ameisen sind schlecht organisiert. Drei ziehen ihre Beute in eine Richtung, zwei in eine andere. Irgendwie funktioniert das Chaos. Simpel waren meine Gedanken. Unglaublich, wie das Miteinander in ihrem Millionenstaat funktioniert. Und sollte irgendwo eine Gefahr auftreten, sichern „Kriegerinnen“ den reibungslosen Verkehr auf der Ameisenstraße. In Afrika gibt es ein kriegerisches Ameisenvolk, in dem Sanitäterinnen verletzte „Kriegerinnen“ mit Antibiotika behandeln und viele ihrer Artgenossinnen heilen…
Wenn ich Seeadlerrufe höre, sucht mein Blick sofort den Himmel ab. Hier ein „Alter“, den weißen Schwanz erhalten sie mit rund 5 Jahren. Für mich sind es fliegende „Bretter“, bis 2,40 m Spannweite und jedesmal freue ich mich, mit diesen riesigen Vögeln zu leben. Einmal konnte ich im alten Buchenwald Grumsin einen beobachten, den ein Rabe solange geärgert hatte, bis der Adler wirklich rot sah. Den Schwarzen hat er natürlich nicht erwischt, aber ich glaube, es war knapp …
Ich kann mich nicht erinnern, einem Rothirsch je so nahe gekommen zu sein, ohne ihn aufzuscheuchen. Gut so. Er beginnt gerade, sein Geweih zu „schieben“. Wer seine imposanten Ohren sieht, kann sich vorstellen, wie gut diese roten Riesen hören. Es sind nach meinen Erfahrungen die Säugetiere mit den erstaunlichsten Sinnen. Leider, das gilt es nachzutragen, ist er später doch geflüchtet. Vielleicht erkennt er mich bei der nächsten Begegnung. So es eine geben kann.
Begegnungen mit Rothirschen sind selten. Ihren Spuren, entrindete Stämmchen junger Kiefern, Hufabdrücke, geforkelte Jungbirken oder dunklem Kot begegne ich immer wieder. Nun, kurz bevor sie sich vom Rudel absondern und Kälber in die Welt bringen, sind sie auf gemäßigter Flucht. Vor mir? Warum rennen sie dann in meine Richtung? Oder Wölfe? Wie auch immer, mich freut unsere Begegnung, zumal sie mich nicht ganz ernst zu nehmen scheinen, gut so …
Am spannendsten ist es stets, Kraniche am Nest zu beobachten. ohne zu stören. In diesen Tagen müssten die Küken schlüpfen, doch wo zwei Kraniche am Bodennest laufen, kann etwas „schief gelaufen“ sein. Waschbären, Wildschweine, Seeadler … Ich werde die nächsten Tage noch einmal nachsehen, ohne zu stören …
Jetzt huschen sie wieder an Bächen durch das Dickicht – Zaunkönige. Wie Mäuse, immer dicht am Boden. Ihre lauten Gesänge mag ich und wenn sie mich einmal als Störenfried beschimpfen, ihr gutes Recht! Ruhelose Flieger, die mich an Aufziehvögel aus meiner Kindheit erinnern. Die männlichen Tiere bauen stets mehrere bodennahe gut moosgepolsterte Nester und wollen ihre Zukünftigen damit begeistern. Möge es gelingen …
Die Moorfrösche sind mit die ersten Amphibien, die nach dem Winterschlaf für Nachwuchs sorgen. Die Männchen sind während der Hochzeit himmelblau und ringen um die Damen. Nach der langen Winterstarre mit leerem Magen eine harte Aufgabe. Ich bin froh, nach vielen trockenen Jahren, dass ein Teil der „Blauen“ überlebt hat. Jetzt warte ich auf Rotbauchunken und Laubfrösche …
Fischotter gehören zu meinen Traumtieren. Immer wieder finde ich ihre schmalen Pfade zwischen Gewässern, ihre Lehmrutschen, auf denen sie ins Wasser gleiten, ich meine lächelnd, ihre Losung auf erhöhten Punkten – eine Anwesenheitsmeldung für andere Otter und sehr selten begegne ich ihnen. Deshalb heute AUSNAHMSWEISE eine Aufnahme aus dem wunderbaren großen Wildtierpark Groß Schönebeck. Danke Imke!
Ein stiller Märzmorgen. Sieben Damhirsche grasen ruhig, bevor sie in den Wald für die Tagesruhe einkehren. Seit einigen Jahren jagen hier Wölfe. Spuren im Schnee oder Schlamm, haariger Kot und hier und da ein gerissenes Tier. Meist nur noch Knochen und Pansen. Scheu sind sie geworden, die Hirsche. Gut so, denke ich und, bis zum nächsten Mal, alle sieben.