Ein kleiner Film, ein unscharfer Fuchs. Warum ich ihn zeige? Weil alles, was wir im Wald wahrnehmen, eine Bedeutung hat, jede Menge Informationen liefert und Fragen aufwirft. Es ist früh am morgen, der Fuchs trottet müde, augenscheinlich satt, mit struppigem Fell, an seiner Umgebung wenig interessiert seinen Pfad. Ich korrigiere: die Füchsin. Sie scheint satt, den Magen wahrscheinlich voller Mäuse, Beute ist kein Thema mehr und es geht ohne Nachzudenken nach Hause. Stimmt, ich kenne wenig entfernt einen Bau. Doch der war wenigstens zwei Jahre nicht belegt. Voller Blätter, Spinnweben gelegentlich, kein frischer „Erdaushub“, keine viel begangenen Pfade. Mitte Mai hat sie Junge, die vielleicht schon bald ihre ersten Ausflüge außerhalb des Baus unternehmen werden. Ob sie schon feste Nahrung fressen, weiß ich nicht. Wohl kaum. Aber Tiermütter, auch Vögel, sehen bei der Aufzucht des Nachwuchses häufig zerzaust aus. Klar, dass ich noch zum Bau gehe und siehe da, frischer Aushub, offener Eingang. Der Aushub so frisch, dass ich zweifele, dass die Füchschen schon lange auf der Welt sind. Wir werden sehen … Das alles und noch mehr ist mir nach dieser Begegnung durch den Kopf gegangen. Dieses Verstehen-Wollen ist einer der Punkte, weshalb ich die Natur so schätze.